Ergebnisse der 43. FA FB-Sitzung: IFRS- und HGB-Bilanzierung latenter Steuern im Zuge der KSt-Reform

In seiner 43. Sitzung hat sich der Fachausschuss Finanzberichterstattung (FA FB) am 16. September 2025 mit dem Gesetz für ein steuerliches Investitions-Sofortprogramm zur Stärkung des Standorts Deutschland (sog. „Investitions- oder Wachstumsbooster“) befasst. Rechnungslegungsrelevanter Kerninhalt ist die über mehrere Jahre stufenweise Anpassung des Körperschaftsteuersatzes.

Der FA FB erörterte, ob daraus Standardsetzungsbedarf hinsichtlich der Bilanzierung latenter Steuern nach Handelsrecht (insb. § 274 Abs. 2 HGB und DRS 18) oder unter IFRS (IAS 12) erwächst. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang insbesondere die Bewertung von latenten Steuern auf temporäre Differenzen. So sind gemäß IAS 12.47 latente Steueransprüche und latente Steuerschulden anhand der Steuersätze zu bewerten, deren Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird. Ebenso regelt § 274 Abs. 2 Satz 1 HGB, dass Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen zu bewerten sind.

Abschließend bestand Einigkeit darüber, dass die vorgenannten, bestehenden Rechnungslegungsvorschriften eindeutig sind und keiner zusätzlichen Regelung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bedürfen. Allgemeine Überlegungen zur Wesentlichkeit bleiben davon unberührt.

Mehr Details zu den Erörterungen des FA FB finden Sie auf unserer Webseite unter TOP 10 der 43. Sitzung FA Finanzberichterstattung, die wir dort aufgrund der Aktualität des Themas vorab zur Verfügung stellen.